Was sind die Ergebnisse der Umfrage?
> Wir sind viele!
Die
IG MTB Erlangen streute diese Umfrage in einschlägigen Internetforen
und per Email, um mehr über die Mountainbiker der Region zu erfahren.
Obwohl die Umfrage nicht weiter beworben wurde, waren nach 72 Stunden
bereits 1000 Teilnehmer registriert. Zur Auswertung kamen 1285
Rückläufer. Es ist offensichtlich, dass die tatsächliche Zahl der
Aktiven deutlich höher liegt.
> Wir sind keine Randgruppe!
Die
lokal aktiven Mountainbiker gehören zur Mitte der Gesellschaft, sie
ziehen sich durch alle Altersgruppen. Die Mehrheit lebt und arbeitet in
Erlangen.
> Wir sehen Mountainbiken als wertvollen Freizeitausgleich!
Die überwiegende Mehrheit sieht in diesem Sport Naturgenuss, Ausgleich vom Alltagsstress und Gesunderhaltung.
> Wir wünschen uns ein attraktives Wegenetz!
Aus
euren Angaben lässt sich abschätzen, dass der Erlanger
Durchschnittsbiker pro Woche an 2 Tagen im Sattel sitzt. Er legt dabei
in 4 Stunden etwa 62 km zurück. Nahezu alle Biker unternehmen
ausgedehnte Touren und bevorzugen dabei einen hohen Anteil an
Singletrails. Fast ein Drittel interessiert sich auch für
anspruchsvolle, angelegte Strecken mit Sprüngen und Steilkurven. So gut
wie alle Erlanger Mountainbiker wollen ihre Ausfahrten von der Haustür
weg beginnen.
Die detaillierten Ergebnisse könnt ihr im PDF einsehen.
Wofür diese Umfrage?
Als
aktive Biker habt ihr es sicher bemerkt: unser Sport findet in der
Lokalpresse keine sehr schmeichelhafte Berichterstattung, immer mehr
Trails werden blockiert, immer öfter werden Mountainbiker auf ihren
gewohnten Touren mit Verboten konfrontiert und verwarnt. Für uns sind
die Ergebnisse eine wichtige Argumentationshilfe, denn sie klären über
die Mountainbiker und deren Bedürfnisse auf.
Die Ergebnisse der Umfrage findest du hier.
Wo liegt das Problem?
Die Situation ist komplex. Es ist sinnvoll, das stadtnahe Tourengebiet grob in drei Bereiche aufzuteilen:
> Rathsberg östlich der Rathsberger Straße bzw. ER7/ERH7
Dieser
Teil des Rathsberges wird von 60 % aller Umfrageteilnehmern befahren.
Er liegt zu einem großen Teil auf dem Gebiet der Stadt Erlangen. Mit dem
Umweltamt gab es bereits gute Gespräche, von dort gibt es keine großen
Bedenken gegen das Mountainbiken. Zusammen mit dem Umweltamt werden wir
Schilder aufstellen, die für ein faires Miteinander aller Naturnutzer
werben. Anderen Ämtern liegt ein Konzept mit Lösungsvorschlägen vor.
> Rathsberg westlich der Rathsberger Straße bzw. ER7/ERH7
Hier
waren 54 % aller Umfrageteilnehmer unterwegs. Dieser Teil des
Mailwaldes liegt auf dem Gebiet des Landkreises Erlangen-Höchstadt und
ist in Privatbesitz. Die Waldbesitzer wollen Mountainbiker auf den
Trails und Abfahrten abseits der breiten Forstwege nicht mehr dulden.
Sie stören sich an immer mehr neuen Strecken und fürchten trotz
gegensätzlicher Grundsatzurteile Haftung bei Unfällen.
Ein Teil des
Bereiches nördlich des Ortes Rathsberg ist Naturschutzgebiet und mit
einem Fahrverbot mit Fahrzeugen aller Art belegt. Diese Einschränkung
war den meisten von uns bisher nicht bewusst, es gab keine entsprechende
Ausschilderung, auf dem überaus beliebten Trail vom Schloss nach
Atzelsberg fühlten wir uns mehr als geduldet. Seit einigen Wochen ist
dieser Weg auf groteske Art und Weise blockiert, selbst das zulässige
Begehen fällt mitunter schwer.
> Tennenloher Forst
Der
Wald von der Kurt-Schuhmacher-Straße bis hoch nach Kalchreuth war bei
fast 80 % aller Teilnehmer ein beliebtes Tourenrevier. Dieses Gebiet
liegt auf dem Landkreis Erlangen-Höchstadt und ist nahe Tennenlohe
Naturschutzgebiet. Die meisten wussten wahrscheinlich von der
Vergangenheit als Truppenübungsplatz und deuteten das eingeschränkte
Betretungsrecht als versicherungsrechtliche Vorsorgemaßnahme. Auch hier
fühlten wir uns auf vielen Trails geduldet. Seit April 2014 ist eine
verschärfte und konkretisierte Verordnung in Kraft. Sie verbietet allen
Besuchern, naturbelassene Wege und Wurzelwerk unter den Füßen bzw.
Reifen zu spüren. Grundsätzlich ist der Aufenthalt nur mehr auf den
breiten, geschotterten Straßen erlaubt. Diese Regelung gilt auch
außerhalb des Naturschutzgebietes bis hoch an den Waldrand nahe
Kalchreuth. Eine Ausnahme für Fußgänger bildet der Pfad um das
Wildpferdegehege (weitere, teils absurde Ausnahmen sind natürlich
möglich).
In letzter Zeit wurden auch Fußgänger (vor allem
Hundehalter) belehrt und ermahnt, trotzdem gibt es Hinweise, dass ganz
gezielt Mountainbiker verwarnt werden.
Ihr seht, in
jeder Region herrschen andere Rahmenbedingungen und Verantwortlichkeiten
vor. Bitte habt Verständnis und erwartet nicht, dass in allen
stadtnahen Regionen in kürzester Zeit Lösungen erarbeitet werden können.
Wer ist die IG MTB Erlangen?
Wir
sind leidenschaftliche Mountainbiker und Mountainbikerinnen, die in der
Region tief verwurzelt sind. Die IG MTB Erlangen war bisher eine
informelle Gruppe. Wir arbeiten zur Zeit an einer Organisationsform, in
der uns die Behörden als zuverlässiger Ansprechpartner wahrnehmen, wir
Projekte und Finanzen stemmen können und alle Mitstreiter rechtlich
abgesichert sind. Wir halten euch darüber auf dem Laufenden. Zusätzlich
arbeiten wir eng mit anderen Vereinen und Verbänden zusammen.
Das
Leitbild der IG MTB Erlangen orientiert sich am Ideal des umwelt- und
sozialverträglichen Mountainbikens und stellt den Gedanken des
respektvollen Miteinanders in den Mittelpunkt, wobei ausdrücklich alle
Ausprägungen des Mountainbikesports einbezogen sind.
Was wollen wir?
Wir streben an:
> Ein attraktives Wegenetz
Wir
wollen, dass sich Mountainbiker, Wanderer und andere Naturnutzer auf
naturbelassenen Wegen und Pfaden gleichberechtigt und respektvoll
begegnen können und dürfen. Nicht nachvollziehbare Einschränkungen für
Mountainbiker gegenüber anderen Naturnutzern darf es nicht geben.
> Spezielle Strecken
Wir
möchten, dass auf den Wunsch nach gebauten Strecken und Wegabschnitten,
die in ihrer Beschaffenheit den speziellen Anforderungen des modernen
Mountainbikesports entsprechen, reagiert wird.
Was machen wir?
Wir
versuchen, mit Behörden und anderen relevanten Stellen ins Gespräch zu
kommen, um konstruktiv Lösungen zu erarbeiten, die auf allen Seiten
Akzeptanz finden können. Wir vertreten unsere Interessen mit Nachdruck,
aber ohne blinden Eifer.
Was könnt ihr machen?
Lasst
euch die Freude an diesem großartigen Sport nicht nehmen. Wählt eure
Tourenziele mit Bedacht. Fahrt defensiv, seht Spaziergänger und Wanderer
als Verbündete an, auch sie sind mancherorts von Verboten betroffen und
darüber verärgert. Wenn euch etwas auffällt, schreibt uns. Wenn euch
etwas stört, beschwert euch bei der zuständigen Stelle (wir sind euch
behilflich, diese im Einzelfall zu benennen).
In Kürze werden wir zur Gründung einer DIMB IG einladen und freuen uns über Interessierte.
Bei Feedback gib gerne Bescheid,
Viele Grüße
IG MTB Erlangen