Freitag, 13. September 2024

Trailcheck - Heidenberg Trails

Da sich die Realisierung offizieller Trailangebote in Erlangen und Umgebung langwieriger gestaltet als erwartet, haben wir beschlossen uns und Euch mit erfolgreichen Initiativen aus der Umgebung zu inspirieren. Diese möchten wir Euch mit einer Reihe von Posts in unserem Blog vorstellen. Damit verfolgen wir mehrere Ziele:
  • Wir möchten zeigen, dass Mountainbike-Trails in Kooperation beteiligter Interessengruppen zum Vorteil aller realisierbar sind und damit diffuse Ängste und Vorbehalte zerstreuen.
  • Wir möchten Euch ein paar Informationen geben, wohin sich ein Abstecher lohnt und was Euch dort erwartet.
  • Wir möchten selbst neue, interessante Gebiete erkunden und uns ein Bild machen, wie andere Initiativen Ihre Projekte realisiert bekommen und letztendlich diese auch selbst mal probefahren.
Nun aber genug der Vorworte, hier unser erster Reisebericht in die nähere Umgebung, zu den Heidenberg Trails.

Organisation

Die Heidenberg Trails werden vom IG Heidenberg e.V. betrieben und gepflegt und finanziert über Mitgliedsbeiträge, Sponsoring und Spenden. Diese und weitere Infos finden sich unter ig-heidenberg.de.

Anfahrt

Der Ausgangspunkt der Heidenberg Trails befindet sich an einem Wanderparkplatz (49.27739818459525, 11.019036930758364) in Kühedorf, 91186 Büchenbach in der Nähe von Schwabach. Anreise mit dem Auto über die A6, Ausfahrt Schwabach west oder Schwabach süd, je nach Anfahrtsrichtung. Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln geht über Schwabach mit anschließend ca. 7km Fahrradweg, oder vom Bahnhof in Büchenbach mit etwas mehr als 4km Anfahrt.
 

 Das Trailnetz

Die IG Heidenberg hat über Komoot eine Rundtour veröffentlich, die als Ausgangsbasis unserer Tour gute Dienste geleistet hat.
Nach moderatem Aufstieg auf Forstwegen haben wir unsere Ausfahrt mit dem Milkeyway Trail begonnen, der nach kurzem Transfer in den Naturtrail übergeht. Ein im oberen Teil eher flacher und im unteren Teil etwas steiler werdender, meist leichter Trail, der mit ein paar Wellen und niedrigeren Sprüngen und Stufen garniert ist. Für den Einstieg keine schlechte Wahl, da die meisten Trails hinsichtlich Ihrer Einstufung als schwieriger bewertet werden. Damit kann man ganz gut einschätzen, was einen noch so erwartet.
 
Es folgte ein ca. 2km Transfer über geschotterte Forstwege 60hm bergan zu einem weiteren Trailstück, das zum Sender führt. Die Schwierigkeit steigt hier etwas an, insbesondere ein größerer Sprung, man könnte sagen Stepdown, auf dem man ca. 1m Höhe auf 2-3 m Länge überfliegt sticht hervor. Der große Sprung ist umfahrbar und auch sonst bietet der Trail einige kleinere Sprünge, Stufen und Schwierigkeiten. Rechts ab folgt der nächste Anstieg über Schotterwege durch den Wald auf den ca 80hm höher gelegenen Enduro Fit. Hinsichtlich Charakteristik ähnlich dem Sender, auch hier ein paar relativ einfach zu meisternde Hindernisse. Im Mittelteil erwartet Euch ein "Dreisprung" eingeleitet von einem etwas größeren gefolgt von zwei kürzeren Doubles. Auch diese Serie kann komplett umfahren werden. Am Trailende trifft der Enduro Fit auf den Ausstieg des Sender und wir fahren diesmal in die andere Richtung insg. ca. 90hm hinauf zum Hobit. Auch dieser Trail hat mittlere Schwierigkeit und wartet am Ausgang des Trails mit einer kurze Hohlweg Passage in die rechts und links Wellen eingearbeitet sind, über die man schön abheben kann, sehr spaßig. Im Anschluss geht es zum Parkplatz zurück, wir biegen diesmal aber links in den Cäsartrail ab. Als schwer ausgeschildert erwarten eingangs ein paar kleinere Sprünge gefolgt von einigen etwas größeren, die aber bei fehlemdem Tempo auch umfahren werden können. Insgesamt etwas mehr Gerumpel und steilere Passagen, weitere Details sind leider unterwegs verloren gegangen. Ende ist nach ca. 50hm in der Nähe des Parkplatz. In der nächsten Runde kamen Milkeyway und Naturtrail wieder zum Einsatz, allerdings eher mangels uns bekannter Alternativen in diesem Teil des Waldes. Anstatt zum Sender links ab zu biegen sind wir dann jedoch weiter geradeaus, dort befindet sich der Einstieg zum BMC - Bier mit Cola, ein ebenfalls als schwer eingestufter Trail. Bereits kurz nach dem Einstieg wartet ein fetter Baumstamm, an den eine Schanze angebaut ist über die man in den folgenden Hang springt. Im unteren Teil wartet nach einigen gebauten Geröllstufen ein ca. 2-3m langes tiefes Gap mit ca. 1m Höhenunterschied. Der Auslauf ist stabil mit Steinen ausgelegt. Selbst der Chickenway beinhaltet einen kleineren Double, auch im Auslauf ist noch ein kleinerer solcher versteckt. Dieser Trail hat seine Einstufung in jedem Fall verdient. Dann ging es den neben dem BMC bergauf führenden Forstweg wieder hoch, aus dieser Richtung dann rechts ab in den Sender und zum Abschluss kam nochmal der Hobbit dran. Das hat dann gereicht und nach ca. 30km und 800hm sind wir zum Auto zurück gerollt.
 

Zusammenfassung

Für die vorhandene Topologie schön in die Umgebung eingebaute Trails mit unterschiedlichen Schwierigkeiten. Auch für technisch versierte Fahrer auf jeden Fall lohnenswert. 
Der Höheunterschied von max. 100m schränkt den Gestaltungsspielraum und die Länge der Trails ein, ist aber sehr gut genutzt. Der Fokus liegt auf den Abfahrten, die Transfers finden meist auf geschotterten Waldwegen statt, sodass man streckenmäßig vermutlich 70% auf Schotter unterwegs ist, dafür sind die Trails gut zu erreichen und mit Engagement veredelt und gepflegt. Vielen Dank an alle Aktiven der IG Heidenberg für den Einsatz und die viele Arbeit.

FahrerInnen: Andy, Helmar, Jose, Martin, Yvonne.












 

 

Freitag, 12. Juli 2019

Happy Birthday DIMB IG Erlangen!



Im Juli vor fünf Jahren haben wir uns gegründet, um den Anliegen der Mountainbiker in Erlangen Gehör zu verschaffen.
In der Zwischenzeit ist die Gruppe der Aktiven stetig gewachsen und uns folgen mittlerweile über 850 Personen auf Facebook, was zeigt, dass auch außerhalb der DIMB IG großes Interesse an dem Thema vorhanden ist.
Wir konnten unsere Vorstellungen bei verschiedenen Treffen mit städtischen Behörden platzieren, sind als Ansprechpartner akzeptiert und in den Medien mit Beiträgen präsent.
Am 10. Juli haben wir dies zum Anlass genommen uns im Rahmen unseres Jubiläums-Sommerfestes angemessen zu feiern.
Wir sind stolz auf das Erreichte und den Zusammenhalt, der sich im Rahmen der DIMB IG und Ihren Mitgliedern, aber auch in Erlangen generell unter den interessierten Mountainbikern entwickelt hat. 
Unser Geburtstagswunsch für uns alle lautet dementsprechend: Weiter so, dann wird sich die Situation für Moutainbiker auch in unserem Sinne verbessern. 

Fair on Trails und immer eine gute Zeit auf dem Bike!

Mittwoch, 24. Oktober 2018

NN Forum - "Wem gehört der Reichswald" ?

Am 18.10 organisierten die Nürnberger Nachrichten ein Forum zum Thema „Wem gehört der Reichswald?“. Mitglieder der DIMB IG Erlangen waren vor Ort und dementsprechend verwundert, als die lokale Presse einen Bericht mit der Überschrift „Abriss der Schwarzbauten im Wald ist teuer – Thema beim NN-Forum: Konflikt zwischen Mountainbikern und Naturfreunden [...]“ veröffentlichte.
Die in großen Teilen konstruktive Diskussion zwischen Naturschutz, Wanderverein, Forstverwaltung und dem MTB-Landestrainer wurde damit plakativ auf die Aussage „die Mountainbiker machen nur Ärger“ reduziert und implizit unterstellt, dass Mountainbiker keine Naturfreunde wären, was alleine schon eine Frechheit ist.
Tatsächlich drehte sich der Großteil der Diskussion um die Vereinbarkeit von Gewinnauflagen des Forstbetriebes mit Naturschutz und Erholungsinteressen, sowie der Frage in welchem Abstand und welcher Ausprägung Rückegassen naturverträglich wären.
Im Interesse der Radsportler berichtete David Voll, Diplom Sportwissenschaftler und Landestrainer beim Bayerischen Radsportverband, dass die Stadt Nürnberg sich gerne als Leistungszentrum profilieren möchte und der Nachwuchskader auf anspruchsvolle Strecken angewiesen ist. Der MTB-Breitensport, der zahlenmäßig eine viel größere Gruppe bildet, war nicht auf dem Podium vertreten. Diese große Gruppe ist auf ein Angebot abwechslungsreicher schmaler Wege angewiesen. Als Konsequenz entstehen in Ermangelung legaler Angebote illegal Strecken. Darüber hinaus wurden Behauptungen wie „das Maß des Allgemein Verträglichen ist überschritten“ in den Raum gestellt, die nicht belegt sind, sondern lediglich die persönliche Gefühlslage des Sprechers wiedergeben.
Das Format selbst, die Berichterstattung, sowie die Diskussion im speziellen haben erneut gezeigt, dass Verwaltung und Behörden immer noch nicht erkannt haben, dass die große Zahl an erholungssuchenden Mountainbikern kein störendes Randphänomen sind, sondern eine riesige Gruppe von Sportlern aus der Mitte der Gesellschaft. Der Wunsch diesen Sport auszuüben wird leichtfertig und unreflektiert mit Vandalismus und Rücksichtslosigkeit gleichgesetzt. In der Realität bewegt sich die große Mehrheit aller Mountainbiker verantwortungsbewusst und rücksichtsvoll durch den Wald. Konflikte erlebt man im Alltag eher selten.
Unser Fazit: Solange sich die bestehende Denkweise in den Köpfen hält sind auch keine Veränderungen zu erwarten. Nichtsdestotrotz ist der Dialog wichtig und muss dringend fortgesetzt werden, um die festgefahrenen Denkweisen zu ändern und in dieser Frage eine Lösung überhaupt erst möglich zu machen.

Freitag, 27. Juli 2018

Sperrung des Bike Parcours am Silbergrasweg


Viele haben sicher die Meldung der Stadt Erlangen gelesen:
 
Letzte Woche am Mittwoch wurde der Parcours am Silbergrasweg beim Easthouse gesperrt. Auslöser war, dass bei einer Begehung Veränderungen festgestellt wurden, die von den Stadtverantwortlichen als potenziell gefährlich eingestuft wurden. Das Amt für Soziokultur (Spielplatzamt) hat uns am Freitag zu einer Begehung eingeladen. Neben zwei Bikern, die am Bau eines fraglichen Sprungs beteiligt waren, war auch ein Sachverständiger für Sportanlagen anwesend. Der Gutachter hatte am Sprung als solches nichts auszusetzen, hat aber einige Maßnahmen genannt die erforderlich wären um die Betriebssicherheit der Anlage wieder herzustellen. Unter anderem sollte der Double in der Mitte und die linke Seite aufgrund Sturzgefahr aufgefüllt und angeschrägt werden. 

Das Spielplatzamt hat sich bereit erklärt Material zu finanzieren. Bereits am Montag morgen kamen 10qm Mutterboden, die von einer großen Gruppe von Bikern in wenigen Stunden verbaut wurden, sodass am Mittag gleich nochmal 10qm nachbestellt werden mussten. Ein Behälter für 1000l Wasser konnte auch angeschafft werden, um die Pflege des Sprunges möglich zu machen. Dieser wird in den kommenden Tagen platziert und vom Amt für Stadtgrün mit Wasser befüllt. Mittlerweile ist der Zustand so, dass die Anlage wieder geöffnet werden könnte. Vorher müssen Bilder des gegenwärtigen Zustandes an den Gutachter geschickt werden und dieser muss bestätigen, dass alles soweit in Ordnung ist. 

Laut Spielplatzamt soll die Anlage sobald es geht wieder geöffnet werden, sodass während der Sommerferien gefahren werden kann. Wir freuen uns, dass die Bedürfnisse der Biker bei der Stadt Gehör fanden. Dass die Behörden versuchen die Wünsche der Nutzer mit ihren Anforderungen an die Betriebssicherheit in Einklang zu bringen kann man ihnen nicht zum Vorwurf machen. Der Dialog mit allen Beteiligten wurde gesucht und eine schnelle pragmatische Lösung angestrebt. Eine weitere, grundlegende Sanierung des Areals ist vom Gutachter ebenfalls angeregt worden. Schritte dahin sollen noch dieses Jahr beschlossen werden. Wir freuen uns über diesen kleinen Erfolg und hoffen, dass die gute Zusammenarbeit als Wegbereiter für weitere gemeinsame Projekte dienen kann.

Eure DIMB IG Erlangen

Sonntag, 28. Januar 2018

Respektiert den Waldbesitzer

Der Ratsberg ist in Erlangen der Hotspot für Mountainbiker im Stadtgebiet. Im Laufe der Jahre hat sich dort ein dichtes und abwechslungsreiches Trailnetz entwickelt - nicht unbedingt zur Freude der ansässigen Waldbesitzer.
Die Reaktionen waren stets absehbar und eingespielt - Verbotsschilder zierten fortan den Wald, Zäune wurden aufgestellt, Trails mit Bäumen blockiert oder ganz eingeebnet (Siehe auch hier).

Ein Waldbesitzer geht nun aber einen anderen Weg. In seinem Wald wurde ein Trail neu eingefahren, also nicht ein bereits vorhandener Wanderweg genutzt. Er hätte also allen Grund, ziemlich sauer zu sein. Ist er jetzt auch - aber anstatt zu drastischen Maßnahmen zu greifen, hängt er ein Schild auf und erklärt warum.

Er schreibt, dass er den Bikern immer sehr aufgeschlossen gegenüber stand und die Linie bislang bewusst geduldet hat, bedauert aber jetzt, dass diese Duldung offensichtlich als Freifahrtschein missinterpretiert wird. In seinem Wald wurden kürzlich zusätzliche Linien angelegt und hierfür auch sein frisch geschlagenes Holz verwendet. Er appelliert an die Vernunft der Biker und möchte nicht zu drastischen Maßnahmen genötigt werden. 

Dafür unser Dank und Respekt, diese Vorgehensweise ist nicht selbstverständlich!

Also liebe Mountainbike Freunde, lasst doch bitte das unabgesprochene Buddeln und benutzt kein Nutzholz um Hindernisse oder Anlieger zu bauen! Respektiert das Eigentum anderer - es ist doch auch viel entspannter, wenn sich im Wald “alle grün” sind.


An alle Waldbesitzer hier der Appell - falls Sie sich in einer ähnlichen Situation befinden, so nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf. Wir versuchen gerne zu vermitteln und bieten ggf. unsere Hilfe an, wenn es darum geht Schäden zu beseitigen, wie z.B. auch hier geschehen.