Samstag, 6. Dezember 2014

Jan und Tobi - Ein Blick in die Erlanger Dirt Szene

“Mountainbiken ist für mich das Größte im Leben.” sagt Tobi, einer von zwei jugendlichen Bikern aus Erlangen, die für unsere Interviewserie Rede und Antwort gestanden haben. Herausgekommen ist ein spannendes Interview das zeigt, dass “die Jugend von heute” keinesfalls hinter dem Computer versauert, sondern mit Leidenschaft ihren Sport ausüben möchte - und durchaus auch bereit ist, Verantwortung für die Pflege und Instandhaltung von Wegen zu übernehmen.

Wer seid ihr und was macht ihr?
Jan: Ich bin Jan, siebzehn Jahre alt und besuche momentan die zwölfte Klasse des Erlanger Ohm-Gymnasiums. Ich liebe es Rad zu fahren und Trails, sowie Jumps zu bauen. Ansonsten mache ich gerne Bike-Videos mit Freunden. Kürzlich habe ich erst mit Freunden ein kleines Gopro-Video von der BMX-Bahn beim Easthouse gedreht.
Tobi: Ich bin Tobi, sechzehn Jahre alt und wohne ebenfalls in Erlangen.
Wie lange fahrt ihr denn schon Mountainbike?
Jan: Ich fahre erst seit circa anderthalb Jahren wirklich aktiv Rad. Seit ich mir 2013 mein NS Bikes Dirt Bike gekauft habe.
Tobi: Ich fahre seit ich dreizehn bin Mountainbike, also seit drei Jahren.
Welchen Stellenwert hat Mountainbiking in eurem Leben, was bedeutet es für euch?
Jan: Es bildet einen wichtigen Teil meines Lebens, den ich als Ausgleich zum Schulstress benötige. Außerdem macht es einfach Spaß, mit Freunden zu fahren und sich sportlich zu betätigen!
Tobi: Mountainbiken ist für mich das Größte im Leben. Es bedeutet für mich Spaß haben mit Freunden und abschalten vom Schultag.
Wo sind denn eure "Hot Spots"?
Jan: Ich fahre viel an der BMX-Bahn am Easthouse und soweit möglich fahre ich am Rathsberg, da dies der perfekte "Home Spot" für mich ist. Ansonsten fahre ich gerne in Osternohe oder anderen Bikeparks downhill.
Tobi: Tennenloher Forst, Meilwald und Rathsberg

Foto © Schaltwerk Productions
 Haben euch die Trail-Sperrungen oder Kontrollen der letzten Zeit betroffen, was denkt ihr darüber? 
Jan: Ja, denn in der Off-Season und auch sonst immer macht es Spaß, einen leicht erreichbaren Ort zu haben, an dem man fahren kann, um für das nächste Rennen zu trainieren.
Tobi: Ja haben sie. Meine ganzen Hometrails sind davon betroffen. Ich denke, dass man nicht einfach von einem auf den anderen Tag einen kompletten Hobbybereich sperren kann.

Hattest ihr schon mal "Ärger" im Wald - falls ja, warum - falls nein, warum nicht?
Jan: Nein, da ich normalerweise auf legalen Trails fahre.
Tobi: Nein hatte ich noch nicht.
Wie wünscht ihr euch denn die Zukunft unseres Sports - auch in Anbetracht dessen, dass Verbote gegen MTBler mit steigender Beliebtheit des Sportes immer häufiger auch in anderen Regionen Deutschlands und Europas zu beobachten sind?
Jan: Ich wünsche mir, dass noch mehr Leute Radfahren für sich entdecken und dass die Sperrungen von Wäldern wieder zurückgehen. Radfahren wird immer populärer, wodurch eine größerer Bedarf an Fahrmöglichkeiten entsteht, welche auch die Stadt Erlangen irgendwann wieder ermöglichen muss. Ansonsten wird dies vermutlich auch ohne Erlaubnis geschehen. Außerdem wünsche ich mir bessere Dirt Jump- Möglichkeiten in Erlangen.
Wieviele Jungs in welcher Altersverteilung gibt es wohl, die am und um den Rathsberg Abfahrten bauen?
Tobi: Fünf Jugendliche im Alter von vierzehn bis achtzehn Jahren.
Wie lässt sich die verkorkste Situation aus eurer Sicht lösen, wie kann man die Downhiller und Freerider zufriedenstellen?
Tobi: Evtl. eine vorgesehene Strecke für Downhiller und Freerider.
Mal provokativ, warum seid Ihr nicht damit zufrieden am Kanal entlang zu radeln?
Tobi Weil man da keine Abwechslung hat und es einen nicht fordert.
Gibt es viele Verletzungen / Stürze bei Euch?
Tobi: Mir blieben bis jetzt größere Stürze erspart. Nur halt mal vom Pedal abgerutscht oder in der Kurve.

Foto © Schaltwerk Productions
Die Waldbesitzer haben große Angst verklagt zu werden, wenn es zu Unfällen kommt und Sie gebaute Strecken in Ihren Wäldern dulden - was sagst Du dazu?
Tobi: Die Angst ist schon nachvollziehbar. Man könnte ja ein Schild aufhängen auf dem darauf hingewiesen wird, dass das Fahren auf eigene Gefahr erfolgt. 
 Wenn attraktive Angebote wie z.B. ein Trailnetz oder eine neue Downhillstrecke geschaffen würden, wärt Ihr bereit, Euch dafür zu engagieren? Z.B. bei der Trailpflege mitzumachen?
Tobi: Defintiv Ja.
Mountainbiker, insbesondere jüngere, sind nicht in Vereinen organisiert - gebt uns doch mal einen Tipp, wie wir Euch erreichen und über unsere Aktionen informieren können.
Tobi: Hauptsächlich durch Videos oder Facebook. Super wären auch Events, z.B. gemeinsame Ausfahrten oder mal ein Besuch im Bikepark.